Fantastische Ferien im Paradies by Catherine Jinks

Fantastische Ferien im Paradies by Catherine Jinks

Autor:Catherine Jinks
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Tags: Jugendroman
Herausgeber: dtv
veröffentlicht: 2014-06-10T22:00:00+00:00


33

»Es gibt sie nicht …«

Alle starrten Jake an.

»Es stimmt!«, bekräftigte er. »Sie ist eine Art Hexe.«

Newt machte ein skeptisches Gesicht. Edison stieß ein ehrfürchtiges »Wow!« aus, und Sterling legte die Stirn in Falten.

»Sind Sie sicher, dass Sie nicht eher ›Sirene‹ meinen?«, fragte Marcus, worauf Newt ein Schnauben ausstieß.

»Ich hab euch doch gesagt, dass die Sirenen von den alten Griechen erfunden wurden«, höhnte Newt. »Es gibt sie nicht. Es hat sie nie gegeben.«

»Ach, wirklich?«, erwiderte Marcus. Seine Stimme klang ungewollt ebenfalls spöttisch. »Also, Sirenen gibt es nicht, aber magische Aufzüge schon? Das ist kein Computerspiel, falls du das nicht bemerkt haben solltest.«

»Nicht?« Edison äugte unter dem Rand seines Tropenhelms hervor zu Sterling hinauf. »Ich dachte, du hättest gesagt, es sei eines.«

»Ich bin mir ziemlich sicher, dass es eines ist«, bestätigte sein Vater und wandte sich dann in mitfühlendem Ton an Marcus. »Der Haken ist, dass es ein so modernes und komplexes Computerspiel ist, dass es sich wie Zauberei anfühlt.«

Marcus verdrehte die Augen. »Das hätten Sie gerne«, knurrte er, ehe Jake plötzlich das Gespräch an sich riss.

»Hört mir zu!«, rief er. »Ich weiß, was ich gesehen habe! Ihr denkt alle, ich sei verrückt, aber das bin ich nicht! Sie wollte sich aus meinen Knochen ein Strandhaus bauen – das hat sie selbst gesagt!«

Alle fuhren zusammen.

»O mein Gott.« Coco war entsetzt. »Wie schrecklich. Sie hat dir das ausdrücklich gesagt?«

Jake zögerte. »Also … nein. Nicht ganz so direkt«, musste er zugeben. Als er sah, dass seine Zuhörer zweifelnde Blicke wechselten, redete er hastig weiter. »Sie hat vor sich hin gesungen! Ich habe sie gehört!« Er berichtete, wie er damals in Miss Molpes Wohnwagen gegangen war (in den dort drüben, nicht in den echten), weil er sie bitten wollte, ihn nach Hause zu schicken. Er hatte sogar seinen Koffer für die Heimreise gepackt. »Aber sie war nicht da«, erzählte er, »deshalb habe ich mich ein bisschen umgesehen. Und habe ganz viele … Knochen gefunden.« Er musste schlucken, ehe er weitersprechen konnte. Einer seiner Kiefermuskeln begann zu zucken. »Sie waren in Schränken verstaut«, sagte er mit schwacher Stimme. »In Schubladen angeordnet. Wie eine Sammlung.«

»Vielleicht waren es Tierknochen«, spekulierte Holly.

Jake schüttelte den Kopf. »Nein, waren es nicht«, brummte er. »Es gab auch haufenweise alte Kleider. Kinderkleider.« Als er hörte, wie einige tief Luft holten, erklärte er rasch: »Und sie hat sie gewiss nicht für wohltätige Zwecke gesammelt, denn auf all diesen Kleidern waren Blutflecken.«

Marcus gefiel das ganz und gar nicht. Und Holly auch nicht, so wie sie aussah.

Doch Coco war nicht überzeugt. »Ich bin aber früher ständig in Miss Molpes Wohnwagen gegangen«, wandte sie ein, »und ich habe nie irgendetwas Unheimliches gesehen.«

»Weil du im echten Wohnwagen warst, nicht in dem, der da drüben steht.« Jake zeigte Richtung Tür. »Der dort drüben steckt in dem echten drin – wie alles andere hier auch. Der echte war auch nicht voller Knochen. Nicht wie der dort drüben. Und wisst ihr, was ich unter den Sitzen des falschen Wohnwagens gefunden habe, als ich nach einer Treppe gesucht habe? Fotoalben. Es gab keinen Keller.



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